Aufmerksamkeit

Tipps für mehr Aufmerksamkeit

Best of Buch „Konzentration“ von Marco von Münchhausen

Problem:

  • ständige Unterbrechungen und (digitale) Zerstreuung – also unkonzentriertes Arbeiten – sind schlecht für deine Produktivität, deine Zufriedenheit und deine Gesundheit

Lösung:

  • Konzentration (=Aufmerksamkeit voll und ganz einer Sache widmen): gut für Produktivität, Zufriedenheit und Gesundheit

So kannst du konzentriert arbeiten:

  • du brauchst
    • eine klar definierte und attraktive, motivierende Aufgabe
      • möglichst konkret
      • angemessen schwierig, Größe maximal ein halber Tag
      • siehe auch: Ziele und Staffelung in Ziel, Unterziel, Projekt, Aufgabe von „Weniger bringt mehr“ auf Seite Erfolg haben
    • eine ruhige Umgebung
      • schirme dich gegen äußere Ablenkungen ab
        • deaktiviere ungewollte Geräte (z.B. Handy auf lautlos) oder Apps (beende E-Mail-Programm)
          • wenig Zeit mit E-Mails verbringen
            • E-Mails nicht öfter als 1x oder 2x pro Tag checken, alle Benachrichtigungen aus
              • keine Angst, du verpasst trotzdem nichts (ignoriere FOMO „the fear of missing out“)
            • E-Mail-Inbox immer leeren
              • die E-Mail-Inbox taugt nicht als TODO-Liste
              • denn neu eingehende E-Mails lenken dann immer ab
            • E-Mails nur in unproduktiven Zeitfenstern lesen
              • um keine konzentrierte Zeit zu verschenken
              • z.B. vor Mittagspause oder vor dem Feieraben
        • aufgeräumter Arbeitsplatz reduziert Ablenkung
      • vermeide innere Ablenkungen
        • bei abschweifenden Gedanken:
          • kurze Meditation: Gedanken über das Körpergefühl ins hier und jetzt bringen
          • oder einfach nur kurz bewusst durchatmen
        • bei plötzlichen Einfällen: diese kurz aufschreiben und dann zurück
    • regelmäßige Pausen, um (mental) wieder aufzuladen
      • Pausen aber nicht für Ablenkung oder E-Mails nutzen
      • kurze Pausen, z.B. 10 min pro Stunde
      • für längere Pausen: Schaffe dir außerdem Inseln der Ruhe
        • z.B. durch bestimmte Zeitabschnitte am Tag, an denen du nicht erreichbar bist
        • in dieser Zeit kannst du (mental) wieder aufzuladen und zur Abwechslung z.B. ein gutes Buch lesen
  • deine Konzentrationsfähigkeit verbessert zudem nachhaltig:
    • regelmäßiger Sport – zum Abbau von Stress und Druck
    • Meditation
    • eine positiven Einstellung
      • Aufmerksamkeit lenken auf positives Erlebnisse, auf positives Feedback
      • Dankbarkeit wahrnehmen

Psychologie der Aufmerksamkeit

Die nachfolgenden Konzept helfen, um (bei anderen) die Aufmerksamkeit zu wecken …

Wo es Aufmerksamkeit gibt, gibt es Meme. Bzw anders herum: Meme funktionieren, wenn sie Aufmerksamkeit auf sich lenken können.

Meme

Was unsere Aufmerksamkein anzieht

Elementare Gefühle und in Klammern die zugehörigen Triebe, auf die alle Menschen ansprechen:

  • Wut (Kämpfen)
  • Angst (Fliehen)
  • Hunger (Essen)
  • Lust (Paaren/Sexualtrieb)

Sekundäre Triebe, die etliche Menschen stark ansprechen:

  • Verbundenheitsgefühl (Meme, die Menschen das Gefühl vermitteln, zu einer Gruppe zu gehören)
  • Sich von den anderen Unterscheiden (Jedes Mem, das Menschen sich unterschiedlich, besonders oder wichtig fühlen lässt)
  • Fürsorge (für andere Menschen stärken)
  • Zustimmung (Ein Trieb, das zu machen, was andere tun oder was man selbst für gut heißt.)
  • Anerkennung (Anerkennung finden und Schuld, Scham oder Verletzung empfinden)
  • Gehorsam gegenüber Autoritäten

Menschen besitzen viele sekundäre Triebe, die mit verschiedenen starken Gefühlen verbunden sind, und Meme, die diese Gefühle aktivieren, haben einen evolutionären Vorteil.

Weiterhin gibt es Meme, die deswegen fit, weil sie Variationen der Idee „Verbreite dieses Mem!“ sind:

  • Tradition
  • Bekehrungsdrang
    • Der Bekehrungsdrang ist oft mit dem Auftragsmem verbunden, was ihn noch mächtiger macht.
  • Glaube
    • jedes Mem, das einen blinden Glauben an es enthält, kann durch keinen Angriff und kein Argument aus einem Glaubenssystem entfernt werden
    • verbunden mit dem Bekehrungsdran
  • Skeptizismus
    • neue Ideen in Frage zu stellen, stellt eine Verteidigung gegen neue Meme dar

Leicher kommunizierbare Meme (das, was beim Stille-Post-Spielen heraus kommt) verbreiten sich besser:

  • Vertrautheit
    • ungewöhnliche Worte und Sätze verwandeln sich schnell in bekannte
  • Sinn
    • Meme, die einen Sinn machen, verbreiten sich schneller.
    • Menschen akzeptieren schnell mangelhafte Erklärungen, die einen Sinn ergeben
    • Menschen bevorzugen einfache, plausible Erklärungen gegenüber schwierigen, selbst wenn die schwierigen korekter sind

Aufmerksamkeit und Meme

Als zivilisierte Menschen wissen wir natürlich, dass wir einem starken Gefühhls/Trieb/Impuls nicht unbedingt nachgeben sollten. Es ist aber sehr, sehr schwer, dem nicht Aufmerksamkeit zu schenken, wenn es geschieht.

Unsere Neigung, solchen Memem eine besondere Aufmerksamkeit zu schenken, erhöht ihre Replikationswahrscheinlichkeit, so dass sie eher in unsere Kultur eingebettet werden.

Zur Erinnerung: Der natürlichen Evolution (der DNA oder der Meme) geht es nicht um Lebensqualität, sondern einzig um die Quantität der Replikation.

Warum uns unsere eigene aufmerksamkeit wichtig sein sollte

Für uns als bewusste Wesen ist Aufmerksamkeit unser wertvollstes Gut. Aufmerksamkeit ist Teil unseres Bewußtseins, ein Stück des menschlichen Lebens. Wenn wir unsere Aufmerksamkeit auf etwas ausrichten, verbrauchen wir einen Teil unseres bewußten Lebens.

Wieviele richten ihre Aufmerksamkeit auf das, was wirklich wichtig für sie ist? Leider wird die Aufmerksamkeit durch Nutzung der o.g. Trigger (die wir durch die Evolution von unserer tierischen Vergangenheit geerbt haben) von Menschen und Ereignissen angezogen wird, die Überbleibsel meiner tierischen Vergangenheit, drücken. Diese Knöpfe lassen mich unbewußt viel meiner Lebenszeit verschwenden.

Das Entscheidende daran ist, daß Gefahr, Essen und Sex zwar die Prioritäten unserer Gene sind, aber daß sie nicht notwendigerweise unsere persönlichen Prioritäten darstellen.

Mehr zu Memetik

Die Ideen, die sich am leichtesten verbreiten und daher in die Gesellschaft eindringen, sind jene, die leicht in das alte Steinzeitgehirn eindringen können.

Die gesamte Wissenschaft versucht, die Aufmerksamkeit anders zu lenken (und verhält sich somit gegensätzlich zum Rest der Kultur): statt Steinzeithinselektion wollen Wissenschaftler Ideen selektieren, die nützlich sind, die funktionieren, die genaue Modelle der Wirklichkeit sind.

Meme haben ihren eigenen evolutionären Pfad. Sie entwickeln sich nicht, um die Replikation unserer Gene zu unterstützen. Beispiel: Es gibt Gesellschaften mit kleinste Bevölkerungswachstum und gleichzeitig wirksamsten kulturellen Imperialismus. Sie verbreiten Meme und keine Gene.

Mehr zu Memetik: https://www.heise.de/tp/features/Die-Evolution-der-Meme-3458525.html (von 1996-12-18, aber zeitlos)

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